Friday, December 21, 2007

Märchenhaft


Was wäre Weihnachten ohne Süssigkeiten? Eine besondere Süssigkeit bringen die Disney-Filmstudios gerade richtig zur Weihnachtszeit in die Kinos. Der Märchenfilm "Verwünscht" (müsste er nicht auf deutsch "Verwunschen" heißen?) erfüllt alle Kriterien, ein für ein weihnachtliches romantic movie. Verzaubern dürfte dabei die Gay Community vor allem der zum Dahinschmelzen gutaussehende und wie immer sangesfreudige James Marsden (der gerade erst in "Hairspray" begeisterte) in der Rolle des Prinzen Edward von Andalasia. Eine gelungene Mischung aus Romanze und Parodie, Spielfilm und Animation, Musical und Abenteuer und mit dem gehörigen Schuss Selbstironie. Resümee: erwärmt das Herz wie der Glühwein den Körper!

Und im neuen Jahr gibt's schon im Februar ein Wiedersehen mit James Marsden!

Thursday, December 13, 2007

Neues libertäres Projekt

Die Nachfrage nach einem kompromißlos liberalen Printmedium, aber ohne regelmäßige Nazometer-Ausschläge ist offenbar in den letzten Wochen starkt angestiegen. Nun haben sich einige ehemalige ef-Autoren und -Leser zusammengefunden, um etwas Neues aus der Taufe zu heben. Der-Markt.com, wie der Arbeitstitel zunächst heißen soll, verspricht die Lücke zu schließen, die seit der Zeit klafft, da man andernorts "Hoppe-Hoppe-Reiter" spielt.

Sollten die Erfinder mit ihrer Idee Erfolg haben, gäbe es auch im deutschsprachigen Raum wieder etwas jenseits von steriler Parteipresse und angebräuntem lunatic fringe. Zeit wird's!

Der-Markt.com ist übrigens kein "closed shop" - neue Autoren mit frischen Ideen, klugen Gedanken und einer lockeren Schreibe sind immer willkommen!

Tuesday, November 06, 2007

FRONT: mehr als nur Schwulsein

Das ist das Motto des neuen, sehr ansprechend gestalteten Männermagazins FRONT, das jetzt an allen gutsortierten Kiosken erhältlich ist. Die Herausgeber erklären die Philosophie ihres Blattes:

"Ein Magazin, das 2007 schwulen Lifestyle abbilden will, das ganz vorne sein will, muss sich breiter aufstellen. Noch ein Magazin über CSD und Ledertreffen, so berechtigt das alles ist, braucht – mit Verlaub – kein Mensch. Das Leben schwuler Männer geht weit darüber hinaus. Die meisten sehen sich schon lange nicht mehr am Rande der Gesellschaft, sondern an vorderster Front des kulturellen Mainstreams. Dort leben und arbeiten sie, bereichern Wirtschaft, schöpfen Mode, pflegen Lebensstil und schaffen Kultur – und wollen sich nicht länger auf ihr Schwulsein beschränken lassen.

Sie leben offen und sie sind offen. Genau so offen übrigens, wie die wachsende Zahl von nicht-schwulen Männern, die nach neuen Wegen suchen, um ihr Leben zu leben, abseits der eingetrampelten Pfade traditioneller Rollenbilder. Wir alle zusammen sind: die Neuen Männer.

Mehr als nur Schwulsein: Das ist das FRONT-Konzept. Wir schauen über den Tellerrand, weil das schon immer spannender war, als im eigenen Saft zu schmoren. Diese Idee hat von Anfang an renommierte Autoren und Fotografen überzeugt, und darum schreiben und fotografieren sie für uns. Und bringen von der Mode- und Lifestyle-, Kultur- und Gesellschaftsfront jeden Monat das Beste von dem mit, was uns Neue Männer interessiert."



Auf jeden Fall ein sympathisches modernes Magazin, das Kurzweil verspricht. Die erste Ausgabe mit Sahneschnittchen Kostja Ullmann als Interviewpartner und Dressman macht jedenfalls Appetit auf mehr!

Monday, November 05, 2007

Rechter Szeneapplaus

sollte ef-Herausgeber Lichtschlag weder überraschen noch dürfte er ihm allzu unangenehm sein. Der Grevenbroicher Verleger ist längst ein gerngesehener Gast in allen schmuddeligen rechten Szenegassen.
Lichtschlag, Kewil, Kositza - da wächst zusammen, was eh schon lange zusammengehört. Eine rechtsrechte Allianz der Freiheitsfeinde.

Es ist dabei übrigens völlig unerheblich, ob Lichtschlag aus purem Opportunismus oder aus Überzeugung hemmungslos mit der deutschen Rechten anbandelt. Das traurige Ergebnis ist, dass der deutschsprachige Liberalismus um eine publizistische Stimme ärmer ist und die Rechten um einen Trommler reicher.

Friday, October 12, 2007

Aus dem Archiv: Christian Hoffmann über Homo-Ehe und Etatismus

Die Homo-Ehe und der Etatismus*

Von Christian Hoffmann

Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich im Krieg! Im Krieg nicht etwa mit Saddam Hussein oder Osama bin Laden. Nein, ein Kulturkrieg tobt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dabei geht es keinesfalls, wie man vielleicht annehmen könnte, um die vermeintliche Schicksalsfrage, ob nun der hagere Ostküstendoyen, Senator John Kerry, oder der burschikose texanische Cowboy, der amtierende Präsident George W. Bush, nach dem Jahr 2004 das bedeutendste politische Amt der Welt wird innehaben können. Vielmehr geht es um die, nach den Worten der First Lady Laura Bush, „sehr, sehr schockierende“ Frage, ob zwei Menschen sich im Bund der Ehe vereinigen können, oder besser dürfen. „Zwei Menschen“ wohlgemerkt, was in diesem Fall auch zwei Herren oder zwei Damen der Schöpfung einschliessen würde.
Seit im Jahre 2000 der damalige Gouverneur des US-Bundesstaates Vermont, Howard Dean (in etwa der Oskar Lafontaine der amerikanischen Demokraten), sogenannte „Civil Unions“ (Eingetragene Lebenspartnerschaften) für homosexuelle Paare legalisierte, rollt die Debatte über Sinn und Unsinn der Homo-Ehe wie eine Lawine über das Land. Letzter Höhepunkt in diesem Schlagabtausch war eine Entscheidung des Supreme Judicial Courts des US-Bundesstaates Massachusetts im letzten November, welche das Vorenthalten des vollen Eherechts gegenüber Homosexuellen für nicht verfassungsgemäss erklärte und die unmittelbare Einführung eines solchen Rechts einforderte. Seitdem fahren die gegenerischen Parteien schwere Geschütze auf. Konservative Republikaner fordern, unterstützt durch ihren Präsidenten, eine Ergänzung der Bundesverfassung, welche das Eherecht auf die Verbindung von einem Mann mit einer Frau beschränken würde. Dieser sozusagen hoheitliche Akte der Diskriminierung veranlasste wiederum die „Log Cabin Republicans“, ein Zusammenschluss homosexueller Republikaner, eine die Position des Präsidenten kritisierende Medienkampagne ausgerechnet in jenen Staaten zu finanzieren, welche für die Wiederwahl George W. Bushs entscheidend sein dürften. Dabei werden auf Staatenebene längst rechtliche Tatsachen geschaffen. Ganze 39 US-Bundesstaaten, von Alaska bis Florida, haben sogenannte DOMAs, Gesetze zur Verteidigung der Ehe, verabschiedet, welche die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe unterbinden. Vier Staaten haben ihre Verfassung bereits entsprechend ergänzt, während weitere 18 dies in Erwägung ziehen. Bürgerrechtsgruppen erinnern an die 1940er Jahre, als das Verbot der gemischtrassischen Ehe aufzubrechen begann.
Dabei werden in diesem verbitterten Kulturkampf von beiden Seiten zum Teil abenteuerliche Argumente ins Spiel gebracht. Die „Human Rights Campaign“, eine Organisation, welche sich für die Rechte Homosexueller einsetzt, fordert Betroffene auf, in ihrem Bekanntenkreis darauf aufmerksam zu machen, dass durch den Ausschluss vom Eherecht homosexuellen Paaren sage und schreibe 1049 bundesstaatliche Begünstigungen – von Steuererleichterungen bis zur Sozialhilfe – vorenthalten werden. Sicher ein für Sozialdemokraten unerträglicher Gedanke! Die religiöse Rechte dagegen sieht im Falle einer staatlichen Anerkennung der Homo-Ehe das Fundament des heiligen Bundes der Ehe zerbrechen. Demnach würden sich wohl ohne staatliche Aufsicht unzählige verheiratete Männer an die Stirn schlagen und ausrufen: „Verdammt, ich hätte ja auch einen Kerl heiraten können!“
Wieder einmal zeigt sich, dass der wohlwollend-regulierende Eingriff des Staates im Sinne des „Gemeinwohls“ Missgunst, Gier und Hass weckt und den gesunden Menschenverstand vernebelt.
Nicht zu Unrecht fragte schon 1998 David Boaz, ein Vertreter des liberalen amerikanischen Cato Institutes, warum das gesamte Eherecht nicht schlicht privatisiert werden könne? Ehevereinbarungen würden so zu privatrechtlichen, staatlich sanktionierten Verträgen. Religiöse Institutionen könnten selbstverständlich weiterhin selbständig darüber entscheiden, welche Formen der zwischenmenschlichen Beziehung ihre Anerkennung finden würden. Der Staat würde sich damit aus dem Privatleben der Bürger – zumindest in diesem Bereich - völlig heraushalten.
Doch so einfach lässt sich die Linke ein Instrument zur Sozialklempnerei nicht aus der Hand nehmen. Und so schnell verzichtet die - ach so staatsskeptische - Rechte nicht auf die Möglichkeit, anderen Menschen ihre ideologischen Gesellschaftsvorstellungen aufzwängen zu können. Hätte man doch in der liberalen Argumentation fast ein entscheidendes Problem übersehen: Eine Privatisierung des Eherechts würde ja schliesslich auch die Möglichkeit der Polygamie legalisieren. Und das geht nun wirklich nicht! Wie die amerikanische Journalistin Cathy Young im liberalen Magazin „reason“ darstellte, führe Polygamie zu Eifersucht und Spannungen. Machtungleichgewichte in diesen Beziehungen könnten in psychologischem Missbrauch kulminieren. Auch David Boaz würde daher gerne das „private“ Eherecht auf zwei Personen beschränken. Schliesslich reflektiere das Eherecht einen Wunsch der Gesellschaft, die Ehe als „stabilisierendes Element der Sozialordnung“ zu unterstützen. Ausserdem habe ja auch die Regierung das Recht, ihrer Zustimmung zu privaten Verträgen Restriktionen aufzuerlegen. Oder wie der republikanische Generalstaatsanwalt des malerischen Staates Alabama, William Pryor, sagen würde: „Da könnte man ja gleich Nekrophilie, Inzest und Pädophilie legalisieren.“
Der Glaube an die Allmacht staatlicher Regulierung führt in diesem wahrhaft entlarvenden Fall offenbar dazu, dass Linke wie Rechte sich einbilden, Gesetze könnten entsprechend veranlagte Menschen davon abhalten, ihre Triebe auszuleben, oder umgekehrt, dazu animieren, ihnen wesensfremde Gewohnheiten anzunehmen. Ein Wort der Vernunft kam hier schliesslich aus Harvard – dessen offen homosexueller Kaplan Peter Gomes merkte an, dass es in diesem Streitfall keineswegs um Themen wie Polygamie, Sonderrechte oder die Zukunft der Familie gehe. Vielmehr ginge es um einen „Akt der Diskriminierung einer Mehrheit der Minderheit gegenüber“. Schöner hätte man das Prinzip der Demokratie kaum ausdrücken können.
Würde der Staat seine ebenso gierigen wie langen Finger aus dem Privatleben der Menschen heraushalten, würden Männlein und Weiblein, Weiblein und Weiblein sowie Männlein und viele, viele Weiblein in trauter Ehe miteinander leben können, ohne dass einem Aussenstehenden dadurch ein Schaden entstehen würde, ohne dass dadurch irgendeine Ehe länger oder kürzer dauern müsste, ohne dass ein Kind mehr oder weniger geboren würde und ohne das ein erbitterter Streit über staatliche Alimentierungen ausgetragen werden könnte. Wäre die westliche, christlich fundierte Kultur der monogamen Ehe nicht in der Lage, diese Freiheit ohne die Stütze eines staatlich-regulierenden Korsetts zu ertragen, so wäre sie ohnehin zu einer sehr kurzen Lebensspanne verdammt.
Doch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten tobt weiter der „Krieg der Kulturen“ und der unbeteiligte Beobachter stellt einmal mehr fest, dass wenige Begriffe so aufgebläht und dabei so hohl sind, wie „Demokratie“ und „Menschenrechte“.

Quellen:
www.cnn.com
www.reason.com
www.advocate.com


*ursprünglich erschienen in "eigentümlich frei", Mai 2004

Friday, September 14, 2007

Liberal ist, wer dem Staat nicht zur Last fällt

Weltwoche-Herausgeber Roger Köppel zum Attribut "Gesellschaftsliberal":

«Das Kriterium ist untauglich. Es lenkt von der entscheidenden politischen Frage ab: Wie viel Staat braucht der Mensch? Wie viel Freiheit wollen die Bürger? Für Leute, die sich liberal nennen wollen, kann die Antwort nur lauten: Erfolgreiche Gesellschaften haben so viel Staat wie unbedingt nötig und so viel bürgerliche Eigenverantwortung wie möglich. «Gesellschaftsliberale» Vorstösse wie staatliche Krippenfinanzierung, staatliche Job-Sharing-Modelle, staatlich erzwungener Vaterschaftsurlaub sind das Gegenteil von liberal, weil sie auf die Subventionierung «individueller Lebensentwürfe» … hinauslaufen. Wer Kinder haben und arbeiten will, soll für die Kosten der Betreuung selber aufkommen. Wer sich seine eigenen Kinder nicht leisten kann, muss vom Staat unterstützt werden im Rahmen der Fürsorge. Wer lieber Teilzeit arbeitet, hat die entsprechenden Kosten zu tragen. Der Staat muss nicht dafür sorgen, dass mehr Frauen in die Wirtschaft drängen. Das sollen Frauen und Firmen selber lösen. Liberal ist, wer dem Staat nicht zur Last fällt.»

Roger Köppel, Tagebuch, Weltwoche Nr. 36.07

Friday, July 20, 2007

Gay Rights - aus authentisch libertärer Perspektive

Da in jüngster Zeit gewisse eigentümlich homophobe Entgleisungen, die unter falscher Flagge segelnde Rechtskonservative zu verantworten hatten, erhebliche Irritationen hervorgerufen haben, ist es aus schwulliberaler Sicht außerordentlich begrüßenswert, dass eine Broschüre aus den 70er Jahren, die der libertäre Historiker Ralph Raico für die Libertarian Party verfasst hat, nun wieder neu aufgelegt wurde: Gay Rights - A Libertarian Approach.

Viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten!

Sunday, July 01, 2007

Sunday, May 06, 2007

R.I.P. Pim Fortuyn

Dominik Hennig erinnert an den heute vor fünf Jahren von einem Linksextremisten ermordeten niederländischen Märtyrer der Meinungsfreiheit Pim Fortuyn.