Wednesday, December 09, 2009

"Schwul" ist kein "Vorwurf", keine "Beschuldigung", keine "Beleidigung"!

Darum ist es absurd, wenn Prominente wie Tom Cruise, Robbie Williams oder die Hinterbliebenen von Jörg Haider gegen diese Aussage klagen. Oder jetzt aktuell der von seinem Ex-Band-Kollegen geoutete Boyband-Schönling Jay Khan, über dessen Vorlieben schon länger gemunkelt wird.






Die Aussage, Person X sei schwul ist genausowenig ein Klagegrund in einer liberalen Rechtsordnung wie die Behauptung Person Y sei Sozialist. Der Feststellung etwa, Friedrich August von Hayek sei ein "rechter Sozialdemokrat" gewesen, werden sich wohl - außer ein paar Anarcho-Kapitalisten, die das aber wiederum aus ihrer Sicht begründen könnten - die wenigsten anschließen. Dennoch ist es undenkbar, dass die Angehörigen Hayeks gegen diese Aussage des libertären Ökonomen Hans-Hermann Hoppe die Gerichte bemühen würden! Doch wenn die Witwe Haiders gegen die Behauptung, Ihr Mann sei schwul gewesen, Klage erhebt, greift sich niemand an den Kopf! Wie krank und pathologisch heteronormativ ist ein Rechtssystem, in dem man gegen die Aussage, man sei "schwul" Beleidigungsklage erheben kann?

Thursday, December 03, 2009

Was man sich als Schwuler - noch immer - alles gefallen lassen muss!

Eine kleine selbstredend unvollständige Auflistung der Zumutungen via Heise.de von Ralph Bruckschen:

19. Februar 2007 12:28

Was man sich als Schwuler offenbar alles gefallen lassen muss

Wenn man das hier in dem Forum so alles liest, kommt man auf den Gedanken, das Homosexuelle wohl abartige Untermenschen sind. Diese darf man beliebig beleidigen, Witze drüber machen und offenbar gehört dies zum guten Ton.
Hallo !? So mal ein paar Fakten:

1. Homosexualität ist natürlich und normal. Nicht nur bei Homo Sapiens, sondern so ziemlich quer durch das gesammte Tierreich. In Oslo gibt es im Naturkundemuseum zu dem Thema gerade eine Ausstellung. Offenbar ist Homosexualität nur bei Homo Sapiens in Talaren etwas unnatürliches.

2. Homosexualität ist nichts schwarz/weisses. Nahezu jeder Mann ist mehr oder weniger bisexuell. Es gibt Untersuchungen von z.B. Masters & Johnson, oder Kinsey die zeigen, das homosexuelles Verhalten graduell ist - Es gibt Männer, die nur mit Männern Sex haben, Männer, die manchmal mit Männern, manchmal mit Frauen, überwiegend mit Frauen und nur mit Frauen... Ich finde es immer wieder fazinierend, das in unserer Gesellschaft das Denken vorherscht, das wenn man es einmal mit einem Mann getrieben hat, es kein Zurück gäbe, oder so ein Schwachsinn

3. Homophobe haben selbst eine homosexuelle Ader. Dazu gibt es sogar eine wissenschaftliche Untersuchung:
http://www.oogachaga.com/download /homophobia_and_homosexual_arousal.
pdf

Auch zeigte es sich, das die größten Verfolger der Homosexualität in der Geschichte selbst schwule Tendenzen hatten. Das ist wohl eine Form der Selbskasteiung. Leider fehlt mir hierzu der Link.

4. Homosexuelle exisitieren quer durch sämtliche Bevölkerungsschichten. Sei es der Bäcker, der Bauer, der Computerfreak, der Anwalt, der Politiker..... Egal... 5-10% der Bevölkerung steht hauptsächlich auf das gleiche Geschlecht.

So - Das sind Alles Mitmenschen. Und die müssen es sich gefallen lassen von solch ignoranten Spinnern als Untermenschen, Kranke, Perverse, Abartige und was weiss ich betrachtet zu werden... Ach und Witze machen ist voll OK und harmlos... Wie wäre es mit einem rosa Wimpel auf der Kleidung !?!?

flame away

Ralph

P.S. - natürlich schliesse ich weibliche Homosexuelle in all diese Betrachtungen ein...

Lasst uns Schwule doch in Ruh!

Eigentümlich hirnfreien Schwulenhassern aus dem "rechtslibertären" Milieu ins Stammbuch ein nicht schlechter Beitrag von Heise:

Bewertung dieses Beitrags: 58%
19. Februar 2007 13:25

@Heise: Lasst uns Schwule doch in Ruh!

Also ich muss sagen, dass ich den Beitrag über Homoportale selbst als Schwuler völlig überflüssig finde. Wenn wirklich 90% der Deutschen heterosexuell sind, dann wird es gerade die überhaupt nicht interessieren, was 10% der Bevölkerung machen. Und diese 10% werden sowieso Portale wie Gayromeo kennen, dazu braucht es keinen "Werbebeitrag" auf heise.de. Das spricht sich unter Schwulen auch so rum.

Und um ehrlich zu sein, kann ich als Schwuler gerne darauf verzichten durch so einen Beitrag auf Heise noch mehr angefeindet zu werden, mir dumme Sprüche anhören zu müssen und diskriminiert zu werden.

Außerdem bin ich nicht heiß darauf dass Heten auf Schwulenportale aufmerksam werden. Denn viele Schwule mögen es nicht von Heten gestört oder gar geoutet zu werden. Die sollen sich lieber auf ihren Portalen rumtreiben.

Als Schwuler hat es mich nie interessiert, was Heten über mich oder Schwule generell denken. Diverse Ansichten und Meinungen einiger Heterosexueller bauen nicht auf wirkliche Erfahrungen auf. Und verlogen finde ich diese ganzen Argumente gegen Schwule auch. Als ob Heten so viel vorbildlicher wären.

Die meisten Kinderficker gibt es unter Heten. Diverse Freundinnen berichten mir, dass sie auf Dating-Portalen auch nur sexuell angemacht werden. Und dass heterosexuelle Paare mehr Rechte als schwule Paare bekommen sollten, weil sie ja so vorbildliche Eltern sind, wage ich auch zu bezweifeln (Rauchen und Trinken in der Schwangerschaft, Gewalt, Missbrauch, Verwahrlosung, Überlassung der Erziehung den pädagogischen Einrichtungen oder Medien).

Und dass wir Schwulen einen Einfluss auf Eure Kinder hätten und sie auf Schwul umerziehen könnten, einfach Schwachsinn. Wenns danach ginge, dürfte es bei all dem heterosexuellen Einfluss in Kindergärten, Schulen, im Fernsehen, Büchern, Radio überhaupt gar keine Schwulen geben. Die Welt, das Fernsehen, alle Medien sind von Heten für Heten gemacht. Der heterosexuelle Einfluss ist so enorm. Für Euch ist das normal, aber als Schwulen muss einem das einfach nur auffallen. Es werden fast ständig halbnackte Frauen im Fernseheneingeblendet. Sogar in Nachrichten. Also wer beeinflusst hier wen???

Und die Mär, dass Heteros bei der Verhütung gewissenhafter sind, merkt man ja an den "wenigen" ungewollten Schwangerschaften. Für Heteros ist Verhütung doch nur Vermeidung einer Schwangerschaft, um die sich in erster Linie die Frau zu kümmern hat.

Und im Ernst, klar finde ich es toll, dass Heterosexuelle für Nachwuchs sorgen. Wenn sie es nicht täten, dann hätten selbst wir Schwulen ein Problem. Denn auch unser Nachwuchs wäre ja dann gefährdet. Wir können uns ja nicht selbst reproduzieren. "Und das ist auch gut so", würden jetzt wieder einige Homophobe sagen. Ja aber Ihr habt recht. Denn wenn schwule schwanger werden könnten, dann hätte Deutschland im Gegensatz zu jetzt "zu viele Kinder". Und ich wüßte nicht, wie nur 10% der Deutschen diesen enormen Nachwuchs bewältigen sollte.